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Diamantfeilen und Schleifsteine

Wozu braucht man Diamantfeilen und/oder Schleifsteine?

Vor 30 Jahren nutzte man zum Schleifen einer Skikante einfach eine Stahlfeile. Das hat ausgereicht um die Stahlkante so zu schleifen daß das Ergebnis mindestens genau so gut ist wie das was Du aus dem durchschnittlichen Skiservice zurückbekommst. Das gilt auch heute noch.

Inzwischen haben sich die Ansprüche und die technischen Möglichkeiten aber weiterentwickelt so daß jeder mit etwas handwerklichen Ambitionen eine Skikante so schleifen kann daß sie die wesentlich schärfer und langlebiger wird als das was aus dem Standard-Service kommt.

Dabei gibt es keine "Geheimtipps" sondern jeder kann mit dem entsprechenden Werkzeug und logischerweise etwas mehr Arbeitsaufwand das Arbeitsergebnis immer noch etwas verbessern. Wie weit Du dabei gehst, ist einzig und alleine eine Frage Deiner Ansprüche und deiner Bereitschaft mehr Geld und Zeit für ein besseres Ergebnis zu investieren. So lange Du zufrieden bist, hast Du Deine Arbeit gut gemacht.

Der RMS-Level

Um das Ganze etwas übersichtlicher zu machen, habe ich den RMS-Level eingeführt. Das Prinzip ist ganz einfach, je höher Deine Ansprüche sind, desto höher wird Dein RMS-Level.

Der Grundwert beim Kantenschleifen ist dabei der RMS Level 2. Das entspricht dem Ergebnis aus dem Sportgeschäft bzw. das was Du mit einer Stahlfeile erzielen kannst.   

Mit jedem weiteren Arbeitsschritt den Du machst wird die Stahlkante etwas präziser geschliffen und damit schärfer. Und sie wird etwas glatter und hat dadurch weniger Reibungswiderstand gegenüber den Eiskristallen. So behält die Skikante ihre Schärfe etwas länger.

Ich empfehle die Arbeitsschritte nacheinander durchzuführen, manche lassen auch eine Stufe aus, was prinzipiell geht, allerdings spart man keine Zeit da man mit der feineren Feile deutlich länger schleifen muß. Und der Verschleiß der feineren Feile ist entsprechend hoch.

Für die Arbeitsschritte von Level 3 bis Level 6 brauchst Du verschiedene Diamantfeilen und/oder Schleifsteine. Nachfolgend findest Du die Argumente mit denen Du entscheiden kannst, welchen Level Du erzielen möchtest. Wenn Du erst eimal kleiner einsteigen möchtest ist das absolut kein Problem, Du kannst später jederzeit Aufrüsten. Besser als etwas kaufen das später nur rumliegt.

Level 3 - Nachschärfen und glätten mit der mittel/groben Diamantfeile

Egal ob Du Deine Ski oder Boards im Sportgeschäft schleifen lässt oder es selber machst, eine etwas gröbere Diamantfeile sollte in jeder Kantenschleif-Ausrüstung enthalten sein. Denn damit kannst Du die Skikanten bei Bedarf in wenigen Minuten nachschärfen, entweder auf der Piste oder spätestens nach dem Skitag. Dann hast Du am nächsten Tag wieder eine scharfe Kante und definitiv mehr Fahrspaß und Sicherheit. Ausserdem mußt Du dann weniger oft mit der Stahlfeile arbeiten, was die Substanz der Kante weniger belastet. Öfters weniger machen hilft mehr!

Ob die Diamantfeile Korn 200 oder 400 hat, spielt dabei keine Rolle. Die Gröberen schleifen etwas schneller, die Feineren etwas glatter. Das Ergebnis ist vergleichbar.

Mein Tipp: eine mittel/grobe Diamantfeile gehört in jede Kantenschleif-Grundausstattung. Dieser Mehraufwand rechnet sich auf jeden Fall. 

Level 4 - Polieren mit der feinen Diamantfeile

Nach dem Schärfen und Glätten mit der mittel/groben Diamantfeile kannst Du die Skikante mit einer feineren Diamantfeile mit Korn 500 bis 800 polieren. Dabei wird die "Schneidkante" etwas präziser geschliffen und die Oberfläche etwas glatter. Also etwas schärfer und langlebiger. 

Level 5 - Hohnen mit der extra feinen Diamantfeile

Eine spiegelglatte Kante erhältst du wenn Du nach dem Polieren mit der extra feinen Diamantfeile nacharbeitest. Das macht die Kante wieder eine Spur schärfer und langlebiger. Das ist aber schon etwas für sehr hohe Ansprüche bei sehr sportlichen Skifahrern oder Raceboard-Fahrern.

Level 5 - Hohnen mit dem Keramik-Schleifstein

Alternativ zur extra feinen Diamantfeile kann man auch einen feinen Schleifstein nehmen wie man sie zum Schärfen von Messern verwendet. Gegenüber der Diamantfeile haben diese den Vorteil daß die Kantengeometrie noch präziser wird, allerdings nur wenn der Schleifstein absolut glatt ist. Riefen im Schleifstein übertragen sich nämlich 1:1 auf die Kante, und verschlechtern das Ergebnis wieder. Eine Diamantfeile ist da toleranter.

Level 6 - Härten mit Arkansas-Steinen oder Keramikstiften

Das Non-Plus-Ultra ist das Härten der Kante mit einem extra harten Arkansas-Stein (nur mit Kennzeichnung true hard und/oder transluszent!) oder einem Spezialstift aus Keramik oder Hartmetall. Wie funktioniert das?

Eine Diamantfeile oder ein Schleifstein enthält winzige Schleifkörner welche die Spitzen der Riefen auf der Oberfläche der Stahlkanten abschleifen und so die Fläche glätten. Ein extra harter Arkansasstein oder Keramikstift schleift die Spitzen nicht ab, sondern er "verschmiert die Berge und Täler" miteinander und verdichtet so das Material. Das widerum erhöht die Standzeit der Skikante deutlich. 

 

Welche Unterschiede gibt es bei den Diamantfeilen? 

Diamantfeilen gibt es von verschiedenen Herstellern in vielen Ausführungen und Preislagen. Leider ist es nicht einfach zu sagen, welche Diamantfeile am Besten funktioniert. Die einen schwören auf die Marke A, die anderen auf die Marke B. Deshalb halte ich mich hier raus. Wer einen hohen Verschleiß hat, sollte einfach verschiedene Modelle ausprobieren und sich seine eigene Meinung bilden.

Ansonsten gibt es ein paar Merkmale welche Dir bei der Auswahl helfen können:

Es gibt Diamantfeilen in den Längen 20x30mm, 40x40mm, 70mm, 100mm und 110mm. Während die 20x30 und 40x40 in einen Kantenschleifer eingespannt werden, nimmt man die längeren Diamantfeilen am Besten freihändig. Zum Einen hat man ein besseres Gefühl für die Kante und zum Zweiten ist es einfacher die Diamantfeile naß zu halten. Möchtest Du die Diamantfeile lieber einspannen, solltest Du folgendes beachten:

1. Passt die Feile in den Kantenschleifer? Länge, Breite, Stärke überprüfen!
2. Ist die Feile vollflächig mit Diamanten besetzt oder ist an einem Ende kein Besatz?

Punkt zwei ist auch ein Argument für den Preisvergleich. Eine 100mm Diamantfeile die nur auf 80mm mit Diamanten besetzt ist, hat auch nur eine Arbeitsfläche einer 80mm Feile. Also 20% weniger als eine vollbesetzte 100er Feile.

Welche Unterschiede gibt es bei den Schleifsteinen?

Bei den Schleifsteinen unterscheidet man in künstliche Steine aus Schleifkeramik aus der Fabrik und Naturschleifsteine welche aus einem Steinbruch kommen. Bei den Künstlichen werden Keramik-Schleifpartikel mit einer Trägersubstanz verbacken, in den Natursteinen sind extra harte Schleifpartikel ein Teil des Steines. Beim Schleifen nutzen sich die oberen Partikel ab und es kommen neue darunter hervor. Der Stein schärft sich also selber nach. Das Ganze hat aber einen kleinen Schönheitsfehler, beim Polieren der Kante überträgt sich jeder Riefe im Stein 1:1 auf die Kante. Darum ist es sehr wichtig nur absolut glatte Stellen des Steines beim Schleifen zu verwenden.

Arkansas hard oder Arkansas true hard?

Naturschleifsteine kommen wie der Name schon sagt aus der Natur. Das bedeutet es gbit extreme Unterschiede in der Konsistenz die sich beim Arkansas-Stein sehr stark in der Funktion auswirken.

Die günstigeren Qualitäten sind die Steine mit der Bezeichnung "hard" die undurchsichtig grau sind. Diese eignen sich nur zum Schärfen und Hohnen (Level 5). Die hochwertigen Arkansassteine zum Härten der Kanten haben die Kennzeichnung "true hard" und sind transluscent, also leicht durchsichtig. Daran kann man diese eindeutig zuordnen.  

Die optimale Anwendung von Diamantfeilen und Schleifsteinen

Wie oben schon angesprochen verwendet man diese Werkzeuge am Besten freihändig da man hier mit etwas Übung genau spürt ob die Feile auf der Kante aufliegt oder nicht. Denn sobald die Feile auch nur minimal verkantet sind die Schleifpartikel weg von der Skikante und damit wirkungslos. Darum kannst Du freihändig auch nichts kaputt machen.

Das Wichtigste ist jedoch daß Diamantfeilen und Schleifsteine immer nass gemacht werden müssen, da sich die Schleifpartikel sofort mit Schleifstaub zusetzen und die Schleifwirkung stark nachlässt. Deshalb immer ein Glas Wasser auf den Werkbank stellen und die Schleifsteine darin eintauchen.

 

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