Belagsstrukturgeräte

Wer das Letzte aus seinen Langlaufski herausholen möchte der kommt an einem Belagsstrukturgerät nicht vorbei. Mit so einem Gerät kannst Du noch kurz vor dem Rennen oder dem Training eine Struktur passend zu den aktuellen Schneebedingungen in den Skibelag einpressen.

Beispiel: Du hast Deine Ski für trockene Schneebedingungen präpariert, über Nacht hat es aber getaut und der Schnee ist feucht. Jetzt ist zu viel Wasser unter dem Belag und der Ski saugt sich fest. Wenn Du jetzt eine gröbere Struktur auf den Belag aufprägst, wird das Wasser besser abgeleitet und der Ski gleitet besser ohne daß Du umwachsen musst.

Im Weltcup wird bei fast allen Bedingungen am Schluß eine Struktur eingeprägt. 

Wer braucht's? Langläufer/innen denen beste Gleiteigenschaften extrem wichtig sind. Erfüllt RMS-Level 6.

 


Ralf´s Service-Tipps: Die häufigsten Fragen zum Thema Belagsstrukturgeräte

Mit einem Belagsstrukturgerät kann man auf einen gewachsten Skibelag eine leichte Struktur einprägen. Diese bewirkt daß der Wasserfilm unter dem Ski gebrochen wird und der Ski besser gleitet. Je nach Schneebeschaffenheit werden feinere oder gröbere Strukturen verwendet.

Am Besten funktioniert ein Belagstukturgerät bei feuchten bis nassen Schneebedingungen. Seit dem Verbot von hoch fluorierten Wachsen wird die Belagstruktur immer wichtiger da diese dafür sorgt daß sich der Ski bei nassem Schnee nicht festsaugt.

Da die wenigsten Langläufer mehrere Paar Ski mit unterschiedlichen Schliffen besitzen, ist das Strukturgerät eine funktionelle Lösung die Belagsstruktur ohne großen Aufwand auf abweichende Schneebedingungen anzupassen.

Mit der Strukturrolle wird eine Rillenstruktur in den Skibelag nicht geschnitten sonder eingedrückt und das Belagsmaterial dabei verdrängt und gleichzeitig verdichtet. So hält eine geprägte Struktur nach den aktuellen Erkenntnissen über einen längeren Zeitraum, auch das Erhitzen mit 130 Grad über 15 Minuten bewirkt nicht daß das Material zurück in seine Ursprungsform zurückgeht.

Aus diesem Grunde sollte man eine Struktur nicht zu oft aufbringen, das sich diese sonst überlappen und dann unter Umständen völlig neue Eigenschaften hervorbringen. Darum sollte man den Ski gelegentlich ins Sportgeschäft bringen um den Belag neu zu schleifen. 

(Quelle: Team Snowstorm - Gliding Magazin) 

Theoretisch kann man eine Prägestruktur über jede geschliffene Struktur aufbringen. So kann man aus einer Universal-Struktur problemlos eine Nassschneestruktur machen welche auch sehr gut funktioniert.

Umgekehrt ist es nicht so einfach, bei einem vorhandenen groben Strukturschliff bewirkt eine feine Kaltschneestruktur nicht so viel da die Originalstruktur bereits eine zu große Oberfläche hat.

Hier bräuchte man eine Zuprägestrukturolle, aber die muß man erst noch erfinden. Müsste so ähnlich funktionieren wie ein Lochzubohrer.

Das ist abhängig vom Schnee und der gewählten Struktur. Die Bandbreite der Rückmeldung von Kunden reicht von "ich merke keinen Unterschied" bis zu "der Ski gleitet spürbar besser". Die Geräte funktionieren auf jeden Fall, sonst würden sie im Weltcup nicht eingesetzt.

Wer sich nicht gerne überholen lassen möchte, für den ist es das ultimative Gerät um das Maximale aus dem Ski herauszuholen. 

Die großen Anbieter haben nur Geräte für Langlaufski im Programm da es hier seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Es gibt einen Anbieter der auch Geräte für Alpinski im Programm hat, allerdings habe ich noch keinen sicheren Hinweis darauf bekommen daß es etwas bringt.

Ich denke eher nicht, da bei Slalom oder Riesenslalomrennen die Ski selten auf dem Belag aufliegen. Und bei Abfahrtsrennen ist der Druck auf die Prägung durch das hohe Tempo vermutlich so groß daß diese sehr schnell verschwindet.

Hast Du andere Erfahrungen gemacht und kannst mir das logisch erklären bin ich gerne bereit diese Info zu übernehmen.

Es gibt zwei verschiedene Strukturformen für klassische Langlaufski die man auch auf Skatingski anwenden kann und eine Struktur speziell für Skatingski.

Linearstruktur: das sind gerade, durchgehende Linien welche das Wasser wie ein Kanal nach hinten ableiten. Vorzugsweise für klassische Langlaufski da die Längsrillen auch die Führung des Skis verbessern.

V-Struktur: das sind ebenfalls gerade Linien welche aber V-fömig unterbrochen sind und so den Wasserfilm unterbrechen und eine Sogwirkung verhindern. Für alle Arten von Langlaufski.

Kreuz- oder Schraubstruktur: Hier verläuft die Struktur über Kreuz schräg nach der Seite. Das Wasser wird so seitlich abgeleitet. Dafür benötigt man eine linksdrehende und eine rechtsdrehende Prägerolle bzw. dreht die Rolle um. Diese kann man entweder einzeln nehmen oder kombinieren. Zwei gleiche Strukturen (z.B. 1mm) links/rechts ergeben eine Kreuzstruktur, eine 1mm und eine 1,5mm Rolle ergeben eine Schraubstruktur. Kreuz- bzw. Schraubstrukturen werden vorwiegend für Skatingski verwendet.

Leider gibt es kein Handbuch für Strukturen da es zu viele Faktoren (Korngröße, Wasseranteil, Temperatur etc.) gibt. Hier hilft nur Versuch und Irrtum.

Generell gilt wie auch für die "echte" Belagsstruktur, je nasser der Schnee desto grober die Struktur damit das Wasser schnell abgeleitet wird und sich die Oberfläche des Belages vergrößert.

Bei kaltem, trockenen Schnee nimmt man feine Strukturen damit der Druck pro Quadratzentimeter auf dem Belag möglichst hoch ist und den Schnee unter dem Ski zu schmelzen beginnt. 

Ist der Skibelag heiß gewachst, abgezogen und gründlich ausgebürstet wählt man die passende Strukturrolle und fährt damit mit mäßigem Druck von der Skispitze nach hinten. Bei klassischen Langlaufski wird dabei der Druck möglichst über die gesamte Skilänge konstant gehalten.

Bei feinen Strukturen wird mit weniger Druck gearbeitet, bei gröberen Nassschneestrukturen mit etwas mehr.

Beim Skatingski wird der Druck dann ab der Skibindung bis zum Skiende immer stärker.

Bei einer Kreuzstruktur mit einem Gerät mit einer Rolle wird das Ganze mit der zweiten Rolle bzw. mit der umgedrehten Rolle wiederholt. Sofern technisch (symetrische Aufnahme) möglich.

Strukturrollen werden bei einer Bestellung extra beim Hersteller bestellt und sind somit von einer Rückgabe ausgeschlossen. Leider ist es schon mehrmals vorgekommen ist daß Rollen bestellt und dann zurückgeschickt wurden weil diese nicht ins Gerät passen.

Also wenn Du eine Rolle bestellst, vergewissere Dich ob es auch die Richtige für Dein Gerät ist. Bist Du Dir nicht sicher, einfach ein Bild des Gerätes mailen, dann suchen wir die richtige Rolle raus. Danke. 


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