Das erste Kriterium bei den Skifeilen ist: welche Länge passt in meinen Feilenhalter. Es gibt Kantenschleifer da passt nur eine bestimmte Länge und solche da können Feilen unterschiedlicher Länge verwendet werden.

Also vorher abmessen und überlegen welche Länge am meisten Sinn macht. 

Länge 20/40mm für Pocket-Kantenschleifer

Feilen mit 20x30mm Abmessungen passen für viele Kantenschleifer von SKS wie den Edge-Trick oder den Carve-Edge aber auch in Geräte mit 70mm oder 100mm Feilenlänge die alternativ mit zwei Stück 20x30mm bestückt werden können.

40mm Feilen passen in die Pocketschleifer von Holmenkol, Swix und Toko.

Hier findest Du alle Kantenfeilen mit 20x30 oder 40mm. Leider ist die Auswahl an Feilen in diesen Längen sehr begrenzt, aber da es sich um Pocket-Kantenschleifer für einfache Anwendungen handelt ist das vollkommen ausreichend. 

Länge 70/80mm für kompakte Kantenschleifer

70mm Kantenfeilen werden in den kompakten Kantenschleifern von SKS verwendet. Da diese Länge nur von SKS verwendet wird gibt es auch nur ein kleine Auswahl an passenden 70mm-Skifeilen.

80mm Kantenfeilen werden in den Kantenschleifern von Holmenkol, Swix und Toko serienmässig verwendet. Es gibt allerdings nur zwei 80mm 2nd-Cut Kantenfeilen auf dem Markt, in den meisten Kantenschleifern dieser Hersteller ist die baugleiche Icecut-Feile eingebaut. 

Allerdings besteht bei den Vario-Kantenschleifern mit verstellbaren Feilenwinkeln die Möglichkeit auch 100mm oder noch längere Feilen zu verwenden. Ich empfehle beim Nachkauf auf 100mm umzuschwenken da man hier die größte Auswahl und die beste Qualität bekommt.

Länge 100mm für Vario-Kantenschleifer und Feilenhalter

Bei den 100mm Feilen bekommt man die größte Auswahl und die besten Feilen. Angefangen von der preiswerten Werkstattfeile über Präzisionsfeilen aus hochwertigem Werkzeugstahl bis zur extrem scharfen Profi-Feile aus Spezialstahl mit bis zu 10-facher Lebensdauer. 

100mm Feilen kann man auch bei festen Kantenwinkeln und Belagskanten-Schleifern einsetzen, wobei dort eher längere Feilen verwendet werden. Eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Länge >100mm für Feilenhalter und Belagskantenschleifer

Verwendest Du Belagskantenschleifer oder Feilenwinkel mit Feilenzwingen dann kannst Du auch beliebig lange Skifeilen verwenden. Das ist aber letztendlich eine Frage Deiner persönlichen Arbeitsweise.

Kürzer ist handlicher, länger ist wirtschftlicher da man bei der gleichen Feilenqualität mehr Zähne fürs Geld bekommt.

Spezialfeilen für Sondergeräte

Es gibt auch Skikantenschleifer mit speziellen Einsätzen wie zum Beispiel die Modelle von SKS mit einem Hartmetallmesser.

Oder das Kantenschleifgerät Easy-Prep für welches wir als einziger noch die Ersatz-Kantenfeilen im Sortiment haben. 

Ralf´s Service-Tipps: Die häufigsten Fragen zum Thema Skikantenfeilen

Jeder Feile ist eine sogenannte Hiebzahl zugeordnet. Je höher die Hiebzahl desto feiner ist die Skifeile und desto glatter wird der Schliff. Umgekehrt, je niedriger die Hiebzahl desto grober ist die Skifeile und der Materialabtrag ist höher.

Bei den Skifeilen gibt es drei Hiebarten:

Die groben Setup-Feilen wenn Du schnell viel Material weghobeln möchtest, zum Beispiel bei extrem rostigen Kanten oder beim Einschleifen neuer Winkel.

Die mittleren 2nd-Cut-Feilen welche universell einsetzbar sind und einen guten Materialabtrag bei einem glatten Schleifbild haben. Diese Feilen sind Standard bei den den meisten Skikantenschleifern.

Die feinen Finish-Feilen welche weniger Material abtragen dafür aber ein glattes Schleifbild ergeben. Diese Feilen nimmt man wenn man die Skikanten regelmässig nachschärft um die Substanz der Kante zu schonen. Also lieber öfters mit der Finishfeile schleifen als gelegentlich mit einer gröberen Feile.

Bei den meisten Skifeilen ist die Anzahl der Zähne pro Zentimeter (Tpcm) oder pro Inch (Tpi - 2,54cm) angegeben. Diese Zahl ist allerdings nicht aussagekräftig, da sie nichts über die Schärfe und Qualität der Skifeile aussagt und außerdem abhängig von der Feilenlänge variiert. Man kann damit nur Skifeilen der selben Länge und Qualität vergleichen,

Sehr hochwertige Skifeilen aus Hartmetall oder Spezialstahl haben weniger Zähne (Tpi statt Tpcm) da diese Aufgrund der höheren Schärfe trotzdem ein glatteres Schleifbild bei besserem Materialabtrag ergeben.

Also nicht an der Anzahl der Zähne aufhalten. Ob 15 oder 17 Tpcm ist nicht aussagekräftig. Entscheidend ist die Angabe Setup, 2nd-Cut und Finish und die Qualität der Skifeile.

Eine Skifeile ist ein zerspanendes Werkzeug. Das bedeutet es wird Material von der Skikante abgetragen, was sich natürlich auf die Lebensdauer des Skis auswirkt. Die Skikante ist ein tragendes Bauteil des Skis und wenn diese irgendwann zu dünn ist könnte sie brechen.

Die Skifeile hat die Aufgabe einerseits genügend Material abzutragen damit die Skikante wieder scharf wird, andererseits mit so wenig Materialabtrag wie möglich ein möglichst glattes Schleifbild zu hinterlassen.

Das bedeutet die wichtigste Skifeile ist die mittlere 2nd-Cut-Feile welche einen guten Materialabtrag auch bei stärker abgenutzten Kanten hat und ein glattes Schleifbild erzeugt. Für die meisten völlig ausreichen.

Wer seine Skikanten in kurzen Abständen (1-2 Skitage) nachschleift für den ist eine feine Finish-Feile ideal da die Substanz der Skikante geschont wird.

Eine grobe Setup-Feile braucht man nur wenn man regelmässig viel Material abtragen muß, entweder weil man stark rostige oder beschädigte (Gelände) Skikanten schleifen oder neue Winkel einschleifen muß. Wer das nur selten macht, der kann auch mit der 2nd-Cut einfach ein paar Mal mehr darüberschleifen.

In der Industrie werden Stahlfeilen in zwei Kategorien unterteilt. In Werkstattfeilen mit denen man einfach Material abtragen kann und Präzisionsfeilen für präzises Arbeiten z.B. in der Uhren- oder Schmuckindustrie.

Die besten Skifeilen werden unter der Marke ICECUT von der Firma Vallorbe in der Schweiz gefertigt und gehören zu den meistverwendeten Skifeilen im Weltcup-Profibereich. Diese Feilen kosten zwar ein paar Euro mehr, aber dafür sind sie schärfer und arbeiten präziser bei höherer Verschleißfestigkeit.

Die Feile ist das Teil welches für die Kantenschärfe verantwortlich ist. Nicht der Winkel oder der Feilenhalter. Wer hier spart muß Abstriche bei der Arbeitsqualität machen und zahlt am Ende noch drauf. Vallorbe Race-Feilen halten bis zu 10 mal länger als die klassischen Werkstattfeilen.

Die einfachsten Feilen sind gefräste Stahlfeilen, diese sind Anfangs sehr scharf, bauen aber schnell ab. Die präzisesten Feilen sind gehauene Stahlfeilen bei denen die Zähne nicht gefräst werden sondern mit einem Werkzeug ins Metall gehauen werden. Dadurch wird die Feile nicht nur scharf sondern die Zähne können auch speziell geformt werden so daß die Späne besser ausgeworfen werden.

Außerdem wird das Material dabei verdichtet was die Standfestigkeit deutlich erhöht. Während eine gefräste Feile das Material "abschneidet" schabt eine gehauen Feile das Material Schicht für Schicht ab was ein viel genaueres Arbeiten zulässt.

Den höchsten Materialabtrag haben Hartmetallfeilen, diese sind extrem scharf und sehr langlebig und machen ein sehr glattes Schleifbild.

Bei einer verchromten Skifeile wird der Stahl am Schluß mit Chrom beschichtet. Das macht die Skifeile etwas beständiger gegen Feuchtigkeit und etwas gleichmäßiger im Biss.

Eine unverchromte Skifeile ist etwas schärfer und bissiger was erfahrene Anwender eher bevorzugen. Allerdings bemerken man die Unterschiede nur mit entsprechender Erfahrung oder im direkten Vergleich. Ansonsten ist es Geschmacksache.

Als Angel bezeichnet man das lange, spitzige Ende welches einige Feilen haben um einen Griff zu befestigen. Bei einer Skifeile eigentlich sinnlos, da sind Feilen ohne Angel praktischer und oft auch günstiger da man bei gleicher Länge mehr Zähne fürs Geld bekommt.

Skifeilen aus Stahl sind nicht rostfrei! Auch verchromte Feilen sind nur etwas rostbeständiger. Deshalb gilt, nach Gebrauch sollte die Feile von Spänen gesäubert und getrocknet werden. Dann bildet sich auch kein Flugrost.

Ausserdem sollte man bei der Lagerung darauf achten daß die Zähne keinen Kontakt mit anderen Metallen oder empfindlichen Gegenständen im Wachskoffer bekommen. (Beschädigungen, Veletzungsgefahr). Ideal sind Feilenhüllen oder das einwickeln in Ölpapier.