Es gibt verschiedene Skikantenschleifer zum Abhängen der belagsseitigen Skikante und/oder zum Hinterschleifen der Seitenkante. Es gibt Geräte mit kurzen Feilen oder mit langen Feilen und Geräte mit verstellbaren Schleifwinkeln oder einem fixen Winkel.

Alle Skikantenschleifer haben aber nur einen Zweck: eine Feile in einem bestimmten Winkel zu fixieren. Mehr nicht. Ob die Skikante scharf wird, das hängt alleine davon ab wie scharf die Feile ist und wie viele Arbeitsschritte Du durchführst. 

Vario-Skikantenschleifer

Die meistverkauften Kantenschleifgeräte sind die Vario-Kantenschleifer mit verstellbaren Schleifwinkeln. Diese sind einfach zu Handhaben und man kann verschiedene Winkel einstellen wenn man z.B. verschiedene Ski (Freeride, Racecarver, Snowboards) hat.

Es gibt Geräte welche nur die Seitenkante schleifen aber auch Kombigeräte welche mit denen man die auch die belagsseitige Kante schleifen kann. 

Seitenkanten Feilenwinkel

Alternativ zu den Vario-Skikantenschleifern gibt es auch feste Feilenwinkel aus Aluminium oder Edelstahl. Hier benötigt man für jeden Winkel einen separaten Feilenhalter, was dann sinnvoll ist wenn man alle Ski mit dem selben Winkel schleift.

Bei diesen Geräten wird die Skifeile mit einer Feilenzwinge oder einer Schraubklemme fixiert, was den Vorteil hat daß man Feilen und Schleifsteine in jeder Stärke und Länge verwenden kann.

Pocket-Kantenschleifer

Als Pocket-Kantenschleifer bezeichnet man Feilenhalter mit einer Feilenlänge von 20mm oder 40mm. Diese sind entweder mit Stahlfeilen, Diamantfeilen oder Alu-Oxydsteinen ausgerüstet.

Der Einsatzbereich dieser Geräte beschränkt sich auf das Nachschleifen der Skikanten, zum "richtigen" Schleifen sind diese Aufgrund der geringeren Führung weniger geeignet. 

Belagskanten Feilenhalter

Das Abhängen der belagseitigen Kante dient dazu den Ski oder das Snowboard etwas gutmütiger und drehfreudiger zu machen. Die meisten Ski/Boards werden ab Werk bzw. in den Sportgeschäften mit 0,5 bis 1,0 Grad abgehängt.

Zum Abhängen der Kante benötigt man einen Belagskanten-Feilenwinkel oder einen Kombi-Kantenschleifer der beide Kanten schleifen kann.

Ralf´s Service-Tipps: Die häufigsten Fragen zum Thema Skikantenschleifer

Ein Skikantenschleifer hat nur eine Aufgabe. Eine Skifeile in einem bestimmten Winkel zu fixieren. Mehr nicht. Er hat weder Auswirkung auf das Schleifergebnis noch spielt die Präzision eine Rolle.

Für das Schleifergebnis ist alleine der Zustand und die Qualität der Feile bzw. die Anzahl der Arbeitsschritte (RMS-Level) verantwortlich. Je schärfer und genauer eine Skifeile ist desto besser ist das Resultat.

Die Winkel-Präzision ist natürlich bei einem fixen Aluwinkel höher als bei einem Vario-Gerät. Aber erstens ist das nicht spürbar und zweitens weicht der Winkel alleine schon durch leichte Bewegungen im Handgelenk um etwa +-0,4 Grad ab. 

Und so lange Du immer das selbe Gerät nimmst hast Du auch immer die selbe Abweichung.  

Die meisten Hobbyskifahrer verwenden verstellbare Vario-Seitenkantenschleifer um ihre Ski oder Snowboards zu schleifen. Diese sind einfach im Handling und man kann damit theoretisch jeden beliebigen Winkel schleifen. Was allerdings niemand wirklich braucht.

Feste Aluwinkel haben den Vorteil daß jede Art von Feile und Schleifstein mittels einer Klemme verwendbar ist. Egal wie lang und egal wie dick. Somit hast Du die größte Auswahl an Schleifmittel von günstig bis präzise. Allerdings ist der Arbeitskomfort (Belagschutz, Handling) bei Feilenwinkeln mit extra Federklemme nicht besonders hoch.

Fazit: wer mit einem Winkel auskommt und Wert auf Arbeitsqualität und Flexibilität legt für den ist ein fester Aluwinkel erste Wahl. Wer einfach nur die Kanten nachschärfen möchte für den ist ein Vario-Gerät etwas komfortabler. 

 

Ein Alpinski oder ein Snowboard ist mehr oder weniger stark tailliert. Demzufolge liegt eine Skifeile nur punktuell auf, entweder vorne und hinten wenn in der Skimitte geschliffen wird bzw. in der Feilenmitte an den Skienden. Das heißt es reicht im Prinzip eine Feile mit 20mm Länge.

Allerdings bedeutet das, je kürzer die zu Verfügung stehende Feilenfläche desto mehr Arbeit muß der einzelne Zahn verrichten und desto höher ist natürlich der Verschleiß. Nimmt man eine lange Feile über 100mm und legt diese 10 Grad schräg in den Kantenschleifer ein kann man immer wieder neue Zähne nachschieben.

Fazit: je länger die Feile desto mehr Zähne bekommt man bei gleicher Qualität für sein Geld.

Allerdings sind längere Feilen auch etwas sperriger. Das ist Geschmackssache.

Theoretisch ja, allerdings ist die Gefahr des Verkanten etwas höher und der Verschleiß der Feile (je kleiner desto teurer) ist mehr als doppelt so hoch.

Sehr gut funktionieren jedoch Pocketschleifer mit Diamantplatten, damit kann man Ski- und Snowboardkanten bei Bedarf schnell und effektiv nachschärfen. Zumindest so lange diese noch nicht zu stark abgenutzt sind. So ein Gerät sollte eigentlich jeder anspruchsvolle Skifahrer im Urlaub immer dabei haben. Oder eine mittlere Diamantfeile.

An der belagseitigen Kante sollte man so wenig wie möglich herumschleifen da die Kante sonst bei jedem Schliff etwas mehr nach unten gesetzt wird, was theoretisch suboptimal ist. Praktisch merkt aber keiner ob die Kante mit 0,5 Grad oder 1,5 Grad abgehängt wurde.

Also wenn Du die belagsseitige Kante bearbeitest, dann möglichst nur zum Glätten mit einer Finishfeile, Oxyd-Schleifstein oder Diamantfeilen die wenig Materialabtrag haben.

Für die Kantenschärfe reicht es vollkommen wenn die Kante von unten geglättet und poliert wird.