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Skiwachsbürsten

Wozu braucht man Skiwachsbürsten?

Ein Ski oder ein Snowboard gleitet am Besten auf einem Luft-Wasser-Gemisch. Enthält der Schnee aber zu viel Wasser, bildet sich ein Saugeffekt, ist der Schnee zu trocken, entsteht eine erhöhte Reibung.

Deshalb werden Ski- oder Snowboardbeläge mit einer Struktur bestehend aus vielen kurzen und feinen Rillen geschliffen. Diese Rillen dienen dazu das Wasser abzuleiten und es mit Luft zu vermischen. Durch das eingebügelte Wachs werden diese Rillen jedoch aufgefüllt und so können sie die Funktion nicht mehr optimal erfüllen.

Bei nassem Schnee kann das Wasser nicht mehr abfließen, der Skibelag saugt sich fest. Bei kaltem Schnee verzahnen sich die Schneekristalle mit dem Wachs und erhöhen die Reibung zusätzlich. Bei schmutzigem Schnee sammelt das Wachs den Schmutz auf, was ebenfalls zu einer höheren Reibung führt.

Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert möglichst viel Wachs mit einer oder mehreren Wachsbürsten auszubürsten. Je gründlicher man das macht, desto schneller wird der Ski.  

 

Welche Unterschiede gibt es bei den Wachsbürsten?

Wachsbürsten gibt es in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen Borstenmaterialien. Die Größe und das Borstenmaterial hat etwas mit der Arbeitsgeschwindigkeit zu tun. Je größer und aggressiver die Wachsbürste ist, desto schneller bist Du mit der Arbeit fertig. 

Kleine rechteckige Wachsbürsten sind ideal für schmale Langlaufski oder wenn Du wenige Alpinski oder Snowboards zu richten hast.

Große ovale Wachsbürsten mit Handschlaufen sind dann von Vorteil wenn Du große Flächen wie Snowboardbeläge oder viele Alpinski ausbürsten mußt. Damit sparst Du bis zu 50% Zeit. Als kleiner Anhaltspunkt gilt, wenn Dir die Lust beim Ausbürsten mit einer kleinen Bürste vergeht, solltest Du auf eine große Bürste oder sogar auf eine Rotorbürste umsteigen.

Aufgrund der vielen Diskussionen mit meinen Kunden ob klein oder groß, habe ich mich entschlossen eine eigene Bürstenkollektion auf den Markt zu bringen. Herausgekommen ist eine mittelgroße ovale Bürste mit Handschlaufe. Die Zielgruppe sind anspruchsvolle Langläufer und Skifahrer mit geringem Serviceaufkommen. Hier reicht die mittelgroße Fläche vollkommen aus und die Handschlaufe bietet mehr Halt beim kräftigen Bürsten.

Meine Bürsten werden übrigens in einer kleinen Manufaktur im Schwarzwald aus FSC®-zertifiziertem Buchenholz gefertigt. Der Umwelt zuliebe.

 

Welches Bürstenmaterial für welchen Einsatzbereich?

Wie oben schon angedeutet hat das Bürstenmaterial eine große Auswirkung auf die Arbeitsgeschwindigkeit. Je aggressiver eine Bürste ist, desto mehr Wachs wird pro Bürstvorgang aus der Struktur entfernt. Der zweite Faktor ist die Borstenstärke. Je dünner eine Borste ist, desto tiefer dringt sie in die Struktur und desto gründlicher wird die Struktur gereinigt.

Darüber hinaus nimmt man die Bürsten nicht nur zum Wachs ausbürsten, sondern auch zum Auffrischen der Nanostruktur, zum Reinigen vor dem Wachsen und zum abschließenden Polieren. 

Welche Bürsten Du brauchst, ist eine Frage Deiner Ansprüche. Wem die Geschwindigkeit nicht so wichtig ist, dem reicht eine günstige Nylon- oder Fiberbürste vollkommen aus. Wer Skirennen fährt und sofort die maximale Geschwindigkeit braucht, für den rentiert es sich etwas mehr Arbeit in das Ausbürsten zu investieren. Das Selbe gilt für anspruchsvolle Langläufer. Jeder km/h mehr spart Kraft und erhöht das Erfolgserlebnis. 

 

Welche Wachsbürste für welchen Einsatzbereich?

Je nachdem welches Arbeitsergebnis Du erzielen möchtest brauchst Du mehr oder weniger viele Wachsbürsten. Die Marke ist dabei nicht so wichtig, die Bürsten habe alle eine ähnliche Qualität. Hier findest Du eine Beschreibung aller Bürsten in der Reihenfolges eines (optimalen) Wachsvorgangs. Du brauchst nicht alle Bürsten, eine entsprechende Empfehlung seht jeweils dabei. 

Bürste 1 - Nanostruktur aufarbeiten

Wer brauchts? -  Rennläufer und Freizeitsportler mit höchsten Ansprüchen 

Bei längerem Gebrauch oxidieren bzw. verbrennen die Nanofasern welche das Wachs aufnehmen. Das sieht man an den weißen Flecken die entstehen. Um diese Nanofasern wieder aufzufrischen muß der Ski entweder in den Skiservice oder man bürstet den Belag vor dem Wachsen mit einer Stahlbürste kräftig auf. Das geht nur mit groben Stahlborsten, denn nur diese haben an der Borstenspitze feinste Kerben welche in der Lage sind, die winzigen Fasern mit 200Nm aus dem Belag zu ziehen.

Bürste 2 - Belag reinigen

Wer brauchts? -  Jeder der diese Reinigungsmethode bevorzug 

Vor dem Wachsen muß der Skibelag gründlich gereinigt werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden, eine davon ist das Ausbürsten mit einer Stahlbürste oder Bronzebürste, idealerweise zusammen mit einem Belagsreiniger. Das Ausbürsten reinigt den Belag bis tief in die Struktur. Je nach Bürstenmaterial wereden verschiedene Ergebnisse erzielt:

Die beste Reinigungswirkung erzielt man mit einer extra feinen Stahlbürste, diese dringt am Tiefsten in die Struktur ein. Mit der groben Stahlbürste (0,12-2,0mm) wird auch gleichzeitig die Nanostruktur erneuert (siehe Bürste 1). Ansonsten erzielt man mit einer Bronzebürste eine sehr gute Reinigungswirkung. 

Das Reinigen nur mit der Bürste spart Belagsreiniger und ist damit umweltfreundlicher. Wird zusätzlich Belagsreiniger verwendet ist die Reinigungswirkung höher, die Bürste sollte dann aber eher nicht mehr zum Wachs ausbürsten verwendet werden. 

Bürste 3 - Wachs ausbürsten - 1. Bürste

Wer brauchts? -  Jeder 

Nach dem Abziehen des Wachses mit der Ziehklinge wird mit der Bürste so viel Wachs wie möglich aus der struktur ausgebürstet. Dafür kann man theoretisch fast jeder Bürste nehmen, aber je nach Anspruch gibt es Büsten die merh oder weniger gut geeignet sind. Hier kommt eine Auflistung der Wachsbürsten nach Funktion absteigend. 

Stahlbürsten sind die agressivsten Bürsten mit der höchsten Bürstleistung. Diese werden im Weltcup als erste Bürste beim Ausbürsten von Parafinwachsen eingesetzt. Nicht bewiesen ist, ob die Stahlbürste beim Ausbürsten wieder neue Nanofasern erzeugt an denen dann noch kein Wachs haftet. Wer der Sache nicht traut sollte...

...eine Bronzebürste zum Ausbürsten nehmen. Diese ist nicht ganz so aggressiv und effektiv wie die Stahlbürste, dringt aber gleich weit in die Struktur ein. Das Ergebnis ist also gleich gut wie mit der Stahlbürste, die Bronzebürste ist allerdings deutlich günstiger.

Rosshaarbürsten sind etwas spezieller in der Anwendung, diese sind eigentlich zum Ausbürsten fein strukturierter Kaltschneebeläge gedacht, können aber auch als Polierbürste (siehe unten) verwendet werden. Unverzichtbar sind sie jedoch beim Ausbürsten von Fluor-Carbon Pulverwachsen. Also eher was für sehr hohe Ansprüche. Das gleiche gilt für Wildschweinbürsten oder Naturbürsten (Borsten vom Hausschwein). Diese sind etwas steifer und effektiver als Rosshaar.  

Nylonbürsten sind die günstigsten Wachsbürsten aber mit einer Borstenstärke von 0,3mm dringen diese nicht besonders weit in die Struktur ein. Für den Einsteiger der keine hohen Ansprüche hat ist diese Bürste aber durchaus ausreichend. Große ovale Nylonbürsten sind bei Snowboardern beliebt da man mit diesen den Snowboardbelag in kurzer Zeit ordentlich ausbürsten kann. Wer mit Fluor-Carbon-Pulver arbeitet braucht eine steife Nylonbürste zum ersten Aufbürsten des eingebügelten Pulvers. 

Fibre-Bürsten bestehen aus Naturfasern einer mexikanischen Agavenart und sind eine biologisch abbaubare Alternative zur Nylonbürste. Die natürlichen Fibreborsten habe unterschiedliche Durchmesser und sind auch relativ steif so daß die Bürstleistung deutlich besser ist als die von Nylon.

Fazit: wer den Belag gründlich Ausbürsten möchte, braucht eine Stahlbürste oder eine Bronzebürste. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Das Ergebnis ist gleich. Wer keine größeren Ansprüche hat ist mit einer Nylonbürste oder Fibre-Bürste ausreichend gut ausgestattet.

Bürste 4 - Wachs optimal ausbürsten - 2. Bürste

Wer brauchts? -  Perfektionisten

Die Bürsten unter Punkt 3 sind mit 0,12 bis 0,30mm relativ dick und kommen nicht ganz bis in tiefe Strukturen. Es bleibt also ein kleiner Wachsrest übrig. Diesen kann man nur mit einer extra feinen Stahlbürste mit 0,06 bis 0,08mm Borstendurchmesser herausholen. Wer also das Maximum erzielen möchte, kommt an der extra feinen Stahlbürste nicht vorbei. 

Ich habe allerdings Kunden die mit einer Wildschweinbürste oder einer Naturbürste nachbürsten und damit gute Erfahrungen gemacht haben.  

Bürste 5 - Belagstruktur polieren

Wer brauchts? -  Jeder der ein gutes Finish möchte

Als letzte Bürste kommt eine feine Nylonbürste zum Einsatz. Damit wird die Struktur auspoliert, kleinste Unebenheiten die durch die gröberen Bürsten entstehen werden damit bis tief in die Struktur geglättet. Je glatter die Oberfläche ist desto schneller wird der Belag und desto weniger Abrieb entsteht. Ein Arbeitsschritt der sich auf jeden Fall lohnt.

Manche verwenden dafür auch die Rosshaarbürste oder die Naturbürste, das Ergebnis wird aber nicht ganz so gut da die Nylonborsten gleichmässiger sind als Tierhaar. Wer kein Veganer ist und auf Kunststoff verzichten möchte...

Fazit: Wer keine hohen Ansprüche stellt ist mit einer Nylonbürste oder Fiberbürste gut versorgt. Besser ist die Kombination Bronzebürste und feine Nylonbürste die ein sehr gutes Ergebnis zum günstigen Preis liefert.

Stahlbürsten oder Rosshaarbürsten sind etwas für hohe bis höchste Ansprüche bzw. besondere Anwendungen. Hier darfst Du Dir anhand der Informationen auf dieser Seite Deine eigene Bürstenkombination erstellen. 

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