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Strukturgeräte für Langlaufski

Wozu brauchst Du ein Belagstrukturgerät?

Die Gleiteigenschaften eines Langlaufskis werden von verschiedenen Faktoren bestimmt welche man mehr oder weniger beeinflussen kann.

Faktor 1: Die Basis für einen schnellen Langlaufski ist der Ski selbst. Je nach Konstruktion (Biegelinie, Druckverteilung) und Belagsqualität gibt es Ski die vorneweg schneller oder eben nicht so schnell sind. Selbst beim gleichen Skimodell gibt es durch Produktionsstreuungen schon deutlich spürbare Unterschiede welche dann auch später durch intensive Nachbehandlungen nicht ausgeglichen werden können. Hier Du kaufst einfach mehrere Langlaufski und testest welcher bei welchen Schneebedingungen der Schnellste ist. Hast Du wie die Meisten nur Geld für ein Paar, brauchst Du halt ein wenig Glück.

Faktor 2: Sehr wichtig für das Gleiten ist die Belagstruktur, das sind die feinen Rillen die jeder Langlaufski im Belag hat. Warum? Dein Langlaufski gleitet optimal auf einem Luft-Wasser-Gemisch welches sich am Besten auf feuchtem Schnee bei +4 bis -4 Grad bildet. Ist der Schnee wärmer und damit nasser bildet sich ein geschlossener Wasserfilm unter dem Belag, der Langlaufski saugt sich fest. Ist der Schnee trocken und kalt dann kann sich kein Luft-Wassergemisch bilden, die Reibung wird stark erhöht. Deshalb wird ein Skibelag je nach Schneebedingungen mit unterschiedlichen Strukturen geschliffen. Je nasser der Schnee, desto grober sollte die Struktur sein, damit der Wasserfilm gebrochen und das Wasser schnell abgeführt wird. Ist der Schnee trocken, braucht der Ski eine ganz feine Struktur mit wenig Oberfläche um die Reibungsfläche zu reduzieren.

Rennläufer haben immer mehrere unterschiedlich geschliffene Langlaufski welche dann am Wettkampftag entsprechend ausgewählt werden. Gehörst Du wieder zum Großteil der Langläufern welche nur ein Paar Ski ihr eigen nennen, lässt Du Deine Ski mit einer mittleren Struktur schleifen. 

Faktor 3: Am einfachsten kannst Du die Gleiteigenschaften Deines Langlaufskis mit Wachsen verbessern. Hier kannst Du mit der Wahl des richtigen Wachses und der gründlichen Arbeit beim Ausbürsten die Gleiteigenschaften am Besten beeinflussen.

Faktor 4: Jetzt kommt das Strukturgerät zum Einsatz. Da Du ja vermutlich keine größere Anzahl an unterschiedliche geschliffenen Langlaufski hast, kannst Du mit dem Belagstrukturgerät die Struktur nachträglich etwas optimieren. Dabei wird die ursprüngliche geschliffene Struktur nicht verändert, das Strukturgerät prägt lediglich eine zusätzliche Struktur in die Oberfläche des gewachsten Belages. Diese fährt sich nach einigen Kilometer raus bzw. wird beim nächsten mal Heißwachsen geglättet.

 

Wie funktioniert ein Belagstrukturgerät?     

Ein Belagstrukturgerät ist mit einer oder zwei Strukturrollen ausgestattet welche durch entsprechenden Druck feine Rillen in den bereits fertig gewachsten Skibelag einprägen aber nicht einschneiden. Dadurch wird die geschliffene Struktur mit einer zusätzlichen Struktur passend zu den aktuellen Schneebedingungen überdeckt und so optimiert. Ausserdem verändern sich die Laufeigenschaften des Skis bezgl. Spurstabilität oder Abstoßverhalten.  

 

Wer braucht so ein Belagstrukturgerät?     

Jeder der einen möglichst schnellen Skating- oder klassischen Langlaufski möchte. Damit kannst Du mit wenig Aufwand noch ein paar Prozent Geschwindigkeit herausholen.

 

Welche Unterschiede gibt es bei den Belagstrukturgeräten?     

Es gibt drei Grundausführungen vom einfachen Prägegerät aus Kunststoff mit einem feststehenden Messing-Prägemesser bis hin zum Profigerät aus Aluminium mit zwei Strukturrollen. Je nach Ausführung können unterschiedliche Strukturen erstellt werden.

Die einfachste und älteste Form sind die Strukturriller mit feststehenden Rilleneinsätzen. Damit kann man problemlos alle Linearstrukturen erzeugen.

Etwas flexibler sind Strukturroller mit einer rotierenden Prägewalze. Damit lassen sich nicht nur lineare Strukturen sondern auch V-Strukturen erzeugen welche das Wasser etwas besser seitlich ableiten.

Die flexibelsten Modelle haben zwei Strukturrollen und sind vor allem für Skatingski interessant da man damit auch Kreuz- oder Gewindestrukturen erstellen kann welche ein besseres Fahrgefühl eim Skaten vermitteln.

 

Welche Strukturformen gibt es?     

Es gibt keine exakten Regeln welche Strukturform wann am Besten ist. Hier hilft nur vor Ort auszuprobieren. Aber es gibt ein paar Anhaltspunkte welche Dir am Anfang etwas weiterhelfen.

Linearstrukturen: hier werden je nach Struktureinsatz mehr oder weniger viele feine oder grobe Rillen in Längsrichtung erzeugt. Das verbessert vor allem bei klassischen Langlaufski nicht nur die Gleiteigenschaften sondern auch die Führung des Skis. Für Skatingski und klassische Ski geeignet.

Gebrochene V-Struktur: hier wird eine pfeilförmige Struktur erstellt welche das Wasser unter dem Belag seitlich schneller ableiten soll. Diese Struktur hat sich vor allem bei feuchtem bis nassem Schnee bewährt. Für Skatingski und klassische Ski geeignet.  

Kreuz-/Gewindestruktur: hier werden mit zwei gegenläufigen Rollen mit rechts/links Gewinde Rauten- oder Diamantstrukturen erzeugt. Diese werden nur auf Skatingski angewendet und vermitteln beim Laufen ein besseres Gefühl. Hier wird zum Beispiel eine rechte 1,5mm Rolle mit einer linken 1,0mm Rolle kombiniert was eine lange Rautenstruktur ergibt. Oder eine Diamantstruktur aus einer 1,0mm links/rechts Kombination. 

 

Welche Struktur für welche Schneebedingungen?     

Es gibt eine einfache Regel: je nasser der Schnee desto grober die Struktur, je trockener/kälter desto feiner. Im Zweifelsfall aber immer die feinere Struktur nehmen.

Feine Struktur (0,2-0,5): Die feinen Strukturen werden hauptsächlich bei Neuschnee oder feinkörnigem Schnee verwendet. Beim Skating werden feine Strukturen meist bei 0°C und darunter, beim klassischen Langlauf bei -5°C und weniger verwendet.

Mittlere bis grobe Struktur (0,5-1,0): Bei groben feuchtem Schnee und nassem Neuschnee zwischen 0 und +4 Grad wird oft eine mittelgrobe (0,75-1,0) Struktur bevorzugt.   

Grobe Struktur (1,0-2,0): Bei klassischen Ski und sehr nassem, grobkörnigen Schnee werden auch grobe Strukturen eingesetzt. Bei Skating werden grobe Strukturen eher selten verwendet. 

Wie oben schon gesagt, es gibt keine festen Regeln da die Schneekombinationen unendlich sind. Hier hilft nur vor Ort auszuprobieren.

 

Wie wird ein Strukturgerät am Besten eingesetzt?     

1. Du hast Deinen Ski gewachst, abgezogen und gründlich ausgebürstet.

2. Du wählst die Struktur aus von der Du denkst daß sie heute funktionieren könnte.

3a. Beim Skatingski wird auf dem ersten Drittel nur mit leichtem Druck gearbeitet. Im zweiten Drittel wird der Druck auf mittelstark erhöht und auf dem letzten Drittel wird mit kräftigem Druck gearbeitet.

3b. Beim Klassikski wird mit gleichmässigem mittlerem Druck gearbeitet, vor der Steigzone gerne auch etwas schwächer.

4. Bei Rollenstrukturen immer zwei Mal über den Ski gehen.

5. Zum Schluß mit einer Polierbürste den Belag noch einmal ausbürsten.

Weitere Tipps:

+ werden zwei Strukturen kombiniert, immer den gröberen Einsatz zuerst einsetzen

+ bei hoher Luftfeuchtigkeit eine gröbere Struktur nehmen

+ im Zweifelsfall immer die feinere Struktur nehmen

+ bei nassen Bedingungen mit mehr Druck arbeiten

+ erst kurz vor dem Lauf anwenden da die Struktur im Laufe der Zeit rausgeht

 

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